Ablauf der ADHS-Diagnostik in unserer Praxis

 

Die Diagnostik von ADHS im Erwachsenenalter erfordert eine besonders sorgfältige und differenzierte Vorgehensweise. In unserer Praxis haben wir dafür ein strukturiertes Verfahren entwickelt, das auf aktuellen wissenschaftlichen Standards basiert und verschiedene Informationsquellen miteinander verknüpft. Ziel ist es, möglichst zuverlässig einzuschätzen, ob bei Ihnen eine ADHS vorliegt – oder ob Ihre Beschwerden besser durch andere Ursachen (z. B. psychische Erkrankungen, Substanzkonsum oder neurologische Störungen) erklärbar sind.

Der Ablauf der Diagnostik - von der ersten Kontaktaufnahme bis hin zur abschließenden Diagnosenstellung - gestaltet sich folgendermaßen:

  • 1. Anmeldung & Terminbuchung

    Sie melden sich über ein Online-Formular für die ADHS-Diagnostik an und buchen anschließend selbstständig einen Termin für eine Sprechstunde. Aufgrund der hohen Nachfrage kann es bei gesetzlich Versicherten zu längeren Wartezeiten kommen – bei privat Versicherten und Selbstzahlern sind momentan frühere Termine möglich.

  • 2. Fragebögen & Unterlagen

    Vor ihrem Termin erhalten Sie Zugang zu Online-Fragebögen zu ADHS-Symptomen und anderen Beschwerden. Außerdem sollten Sie Ihre Grundschulzeugnisse bereitlegen und einen Fragebogen von Ihren Eltern oder nahestehenden Personen ausfüllen lassen – bringen Sie diese Unterlagen bitte zur Sprechstunde mit.

  • 3. Sprechstunde & Vertiefende Diagnostik

    In der Sprechstunde besprechen wir gemeinsam die Ergebnisse der von Ihnen ausgefüllten Selbstbeurteilung sowie alle anderen vorliegenden Unterlagen. Falls erforderlich, folgen weitere diagnostische Interviews oder Testverfahren, um die ADHS-Symptomatik oder mögliche andere Ursachen gezielter abzuklären.

  • 4. Rückmeldung & schriftlicher Befund

    Auf Basis aller vorliegenden Informationen erfolgt im Anschluss eine abschließende diagnostische Beurteilung durch einen Psychologischen Psychotherapeuten. Wenn eine ADHS festgestellt werden konnte, erhalten Sie innerhalb einiger Wochen eine schriftliche Diagnosebescheinigung mit Behandlungsempfehlungen per Post.

Häufige Fragen zur ADHS-Diagnostik

Was kostet die ADHS-Diagnostik?

Da unsere Praxis über einen Versorgungsauftrag verfügt, werden die Kosten für die ADHS-Diagnostik bei gesetzlich Versicherten vollständig von der Krankenkasse übernommen.

Viele private Krankenversicherungen übernehmen die Kosten ebenfalls – bitte klären Sie dies im Vorfeld direkt mit Ihrer Versicherung.

Alternativ können Sie die Diagnostik als Selbstzahler in Anspruch nehmen (Kosten: ca. 400–500 €). Anders als bei der Abrechnung mit den gesetzlichen Krankenkassen besteht hierbei keine Kontingentierung, sodass Selbstzahler momentan in der Regel deutlich früher einen Termin erhalten können.

Mit welchen Wartezeiten ist zu rechen?

Wegen der zahlreichen Anmeldungen liegt für gesetzlich Versicherte der früheste buchbare Termin derzeit in etwa 12 Monaten. Auch wenn diese Wartezeit zunächst abschreckend wirken mag, lohnt sich eine Anmeldung dennoch: Über das Buchungssystem können Sie sich über frei werdende Termine informieren lassen – in vielen Fällen rückt der Termin dadurch im Laufe der Zeit deutlich vor.

Für Privatversicherte und Selbstzahler stehen derzeit zusätzliche Kapazitäten zur Verfügung, sodass hier deutlich frühere Termine möglich sind. Aktuell liegt die Wartezeit in diesen Fällen bei etwa einem Monat.

Nach der ADHS-Sprechstunde und der Erhebung aller relevanten Informationen beträgt die zusätzliche Wartezeit bis zum Erhalt der schriftlichen Diagnosebescheinigung derzeit etwa 1,5 bis 2 Monate, abhängig vom aktuellen Anfrageaufkommen.

Bekomme ich nach der Diagnostik Medikamente verschrieben?

Mit der Diagnosestellung kann – sofern gewünscht – eine Empfehlung für eine medikamentöse Behandlung entsprechend der offiziellen Behandlungsleitlinien ausgesprochen werden. Da wir eine rein Psychotherapeutische Praxis sind, können wir selbst keine Medikation verordnen. Nach Diagnosestellung stellen wir Ihnen jedoch gerne eine Übersicht mit neurologischen oder psychiatrischen Praxen zur Verfügung, die eine medikamentöse Einstellung bei ADHS anbieten.

Kann ich nach der Diagnostik eine Psychotherapie beginnen?

Nach der Diagnostik besteht die Möglichkeit, an einer ADHS-spezifischen Gruppentherapie in unserer Praxis teilzunehmen. Die Gruppen finden zu unterschiedlichen Zeiten in regelmäßigen Abständen statt; bei Vorliegen einer ADHS-Diagnose können Sie sich auf die Warteliste setzen lassen. Bitte beachten Sie, dass auch hier aktuell mit längeren Wartezeiten zu rechnen ist – wir arbeiten jedoch an einer Ausweitung unserer Gruppenkapazitäten.

Kann ich auch eine Einzeltherapie durchführen?

Eine Einzeltherapie ist in unserer Praxis derzeit leider nicht möglich. Es kann sinnvoll sein, parallel in anderen Praxen nach einem Platz zu suchen – zum Beispiel über die Arztsuche der zuständigen Kassenärztlichen Vereinigung. Bei Bedarf (z. B. bei Rückfragen) können Sie sich auch nach der Diagnostik jederzeit telefonisch oder per E-Mail an unser Praxisteam wenden – wir helfen Ihnen gerne weiter.

Anmeldung zur ADHS-Diagnostik für Erwachsene

Falls Sie an einer ADHS-Diagnostik in unserer Praxis interessiert sind, können Sie hier direkt das Anmeldeformular aufrufen.

ADHS-Therapiegruppe für Erwachsene

Erfahren Sie hier mehr zur ADHS-Therapiegruppe für Erwachsene in unserer Praxis.